Projektvorhaben: Fortbildung zu Islamismus und Salafismus – „Islam im Kiez: Herausforderungen und Möglichkeiten einer sich verändernden Gesellschaft“

Umsetzung: kein Abseits! e.V.

Der Begleitausschuß der Partnerschaft für Demokratie Auguste-Viktoria-Allee hat in seiner Sitzung vom 9. Juli 2015 beschlossen, dass die Notwendigkeit besteht, SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen, LehrerInnen, MultiplikatorInnen und ehrenamtlich Engagierte im AVA-Kiez zu den Themen Islamismus und Salafismus zu schulen und Tipps und Handlungsoptionen aufzuzeigen, wenn sich Radikalisierungstendenzen bei Kindern oder Erwachsenen abzeichnen.

kein Abseits! e.V. organisiert aus diesem Grund aus Mitteln des Programms Demokratie leben! am Donnerstag, den 26. November 2015 einen Fachtag mit dem Titel: „Islam im Kiez: Herausforderungen und Möglichkeiten einer sich verändernden Gesellschaft“. Dabei soll die Möglichkeit eröffnet werden, mit Experten auf dem Gebiet des interreligiösen Dialogs ins Gespräch zu kommen und mit konkreten Fragestellungen Raum für Austausch und Wissenserweiterung zu schaffen. Gemeinsam sollen Herausforderungen identifiziert sowie Handlungsoptionen und -strategien für den Kiez erarbeitet werden.

Die Ergebnisse der Veranstaltung sollen dokumentiert werden, um auch zukünftig auf das erarbeitete (Fach-)Wissen zurückgreifen zu können.

Projektverwirklichung:

Moderator und Impulsgeber des Fachtags am 26. November 2015 in den Räumen des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums Tietzia in Berlin-Reinickendorf war Abdurrahim Dottermusch, Referent für Islam und Jugendkulturen des Archiv der Jugendkulturen e.V. und Referent der Bildungseinrichtung Die Wille gGmbH.
Hintergrund des Fachtages waren die festzustellende Zunahme muslimischer MitbürgerInnen im Reinickendorfer Kiez und die damit einhergehenden Veränderungen im gesellschaftlichen Klima, die zunehmende religiöse Identifikation von Jugendlichen, aber auch der Umgang in der täglichen Arbeit mit Einheimischen und alteingesessenen Reinickendorfern zur Thematik.
Die Notwendigkeit eines Fachtags wurde zudem durch die aktuellen Attentate in Frankreich und den allgegenwärtigen Generalverdacht Muslim und damit verbundenen Fragestellungen zur Rolle von PädagogInnen in der Diskussion und der Aufarbeitung der Thematik mit Kindern und Jugendlichen deutlich.

Insgesamt nahmen 17 MitarbeiterInnen aus verschiedener Institutionen des Kiezes (z.B. SozialpädagogInnen, IntegrationslotsInnen, MitarbeiterInnen des Jugendamtes) am Fachtag teil. Mit Hilfe verschiedener Methodiken (PAULA, Fishbowl, Expertenrunde) identifizierten die TeilnehmerInnen diverse Probleme, denen sie in der täglichen Arbeit begegnen, arbeiteten die Ursachen und die Auswirkungen auf den Bezirk heraus und machten sich erste Gedanken über Lösungsansätze und -möglichkeiten. ExpertInnen aus Einrichtungen (KiGA, Tube Jugendclub), die sich schon lange mit den Themen Islam, Antidiskriminierung und Arbeit mit bedrohten Jugendlichen auseinandersetzen, konnten Antworten auf konkrete Fragestellungen geben und zudem auf hilfreiche Anlaufstellen verweisen. Die TeilnehmerInnen betonten den Wunsch, sich intensiver mit dem Islam und seinen Ausprägungen zu beschäftigen und tiefer gehende Informationen zu Geschichte und Entwicklung zu erhalten. Dem wurde während des Fachtags Raum gegeben und Abdrurrahim Dottermusch lieferte in einer kurzen Präsentation erste Informationen. Während des Fachtages wurde deutlich, dass das Thema „Islam im Kiez“ den AVA-Kiez in seiner Vielschichtigkeit in Zukunft zunehmend begleiten und beschäftigen wird und weitere Workshops und Informationsveranstaltungen sowie Projekte gewünscht wurden und hilfreich sein könnten.

Unterdessen hat sich eine Arbeitsgemeinschaft zum Thema „Islam im Kiez“ gebildet, die die Ergebnisse des Fachtags aufgreift und Ideen für weiterführende Angebote konkretisiert.

(Zusammenfassung: J. Azar, Koordinatorin bei kein Abseits! e.V.)

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