Die offene Gesellschaft gerät zunehmenden unter Druck. Feind:innen der Demokratie werden immer lauter und die Mehrheit stimmt schweigend zu. Die, die sich verbal wehren möchten, sind oft zurückhaltend, unsicher und am Ende unzufrieden mit ihren Reaktionen. Diesen Menschen möchten wir mit unserem Projekt helfen. In den Stammtischkämpfer:innen-Seminaren lernen die Teilnehmenden, die berüchtigte „Schrecksekunde“ zu überwinden und Stammtischparolen Paroli zu bieten.
Dabei geht es nicht nur um rassistische Aussagen. Jeder Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist entschieden entgegenzutreten. Die Stammtischkämpfer:innen-Seminare sind ein bewährtes und niedrigschwelliges Angebot für Menschen jeden Alters.
Das Konzept baut auf so viel Theorie wie nötig und so viel Praxis wie möglich. Zunächst tauschen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen aus. Sie besprechen, in welchen Situationen sie nicht zufriedenstellend reagiert haben und überlegen, woran es gelegen hat. Im theoretischen Input werden die Dimensionen von Situationen beleuchtet, in denen uns Stammtischparolen begegnen. Die Anwesenden, die Umstände, die Zeit, die wir zur Verfügung haben, das Gefahrenpotenzial, die Argu-mentationsmuster und andere Faktoren spielen eine wichtige Rolle für unsere Reaktion. Mit den darauffolgenden Übungen wird das Gelernte gefestigt und die Teilnehmenden können es im sicheren Raum ausprobieren. Wir erzeugen die Schrecksekunde künstlich und versuchen schnell zu reagieren. In der letzten Übung stellen wir eine typische Szene nach, um verschiedenen Auswirkungen auf verschiedenen Reaktionen zu erkennen und eine optimale Lösung der Situation zu finden.
Projektdurchführung